Gemmomazerate - Es regt sich leis ...

Gemmomazerat Knospenmazerat
Magnolie - Blütenknospe im Winter

Bauernregel: 

"Wenn Agnes und Vinzenzi kommen, wird neuer Saft im Baum vernommen

 

21. und 22. Jänner 2021

In der Zeit rund um Agnes und Vinzenzi - mitten im Hochwinter - regt sich schon  Leben in den "Adern" von Bäumen und Sträuchern. Die Pflanzen folgen einer inneren Uhr, - durch die Zunahme der Tageslichtlänge  beginnen ihre Säfte  zu fließen.

Noch sind die Bäume kahl, aber schaut man genauer hin, so sieht man an jedem Ästchen Knospen sitzen. Sie wurden während des Vorjahres ausgebildet, in einer Zeit, wo Wärme und Nährstoffe im Überfluss vorhanden waren. Die Zeit wäre im Frühjahr viel zu knapp, um sie erst da zu bilden. Damit im Winter diese kostbaren Blatt- und Blütenanlagen nicht abfrieren oder verderben, haben sie unterschiedliche Taktiken entwickelt. Einige von ihnen kleiden sich in einen pelzigen Überzug - wie die Magnolie oder der wollige Hartriegel, manche umgeben sich mit klebrigem Harz wie Pappel oder Kastanie oder sie sind fest dachziegelartig umkleidet wie die der Eiche.

Aber eines haben sie gemeinsam, - die Aufgabe der Knospen ist, Blattmasse und Blüten zu bilden, die dem Gewächs den Fortbestand sichern. Es handelt sich um embrionales Gewebe, um Stammzellen, die die ganze Erbinformation der Pflanze tragen. Diese Zellen sind auf extreme Zellteilung und extremes Wachstum gerichtet. Und so müssen in diesem Embrionalgewebe eigene Phytoproteine (pflanzliche Eiweißstoffe) dafür sorgen, dass bei dieser enormen Zellteilung Fehlbildungen verhindert werden.

Pflanzliche Hormone wie Auxine und Gibberelline schützen außerdem vor Bakterien, Viren, Pilzen  und Fehlwuchs. Diese Stoffe sind nur im Knospenstadium vorhanden, später im Jahr nicht mehr .

GEMMOTHERAPIE

Vor etwa 50 Jahren hat diese besondere Lebenskraft der Bäume den belgischen Arzt Dr. Henry Pol dazu veranlaßt, diese Stoffe zu extrahieren und sie für Reperatur und Regeneration menschlicher Zellen zu nutzen. "Gemma", das lateinische Wort für "Knospe" ist namensgebend für die GEMMOTHERAPIE.

 

Die Wirkstoffe aus dem Embrionalgewebe werden in einem 10-tägigen Kaltauszug mit pflanzlichem Glycerin aus den fein zerkleinerten Knospen herausgeholt. Tropfenweise mit Wasser eingenommen geht man davon aus, dass sie dem Menschen als Mittel zur Regeneration, Vitalisierung und auch im Alterungsprozess helfen.

 

Das Gemmomazerat der Magnoienblüte verwende ich tropfenweise als pflegenden Wirkstoff z.B. in  einer Gesichtscreme zur Regeneration und Heilung der Haut.

Gute Erfahrungen habe ich mit dem Gemmomazerat der schwarzen Johannisbeere gemacht. In Zeiten mit erhöhter Ansteckung kann es die Abwehr stärken. Heuschnupfen, allergische Reaktionen auf Pollen oder Tierhaare können bei rechtzeitiger Einnahme abgeschwächt werden. Lindenknospen wirken entspannend und beruhigend.

Voraussetzung für die Herstellung und Anwendung die genaue Kenntnis der Bäume und Sträucher, da bei der Bestimmung keine Blätter zur Verfügung stehen! Dabei ist Vorsicht geboten! Es gibt inzwischen zahlreiche Bücher und Webseiten, wo man sich weiter informieren kann. Auch Kurse werden dazu angeboten. Mittlerweile arbeiten auch einige Heilpraktiker und Therapeuten damit und man kann diese Mazerate in der Apotheke kaufen. Eine gute Gelegenheit, sich mit unseren großen Heilern - den Bäumen - auseinanderzusetzten. Bei der Bestimmung kann dir auch helfen, die heruntergefallenen Blätter des Vorjahres gut anzuschauen : )

 

Waldweihrauch

Weihrauch, keine Weihnachten ohne diesen Wohlgeruch, - jedenfalls für die Meisten von uns... 

Weder in der Kirche noch in unseren weihnachtlich geschmückten Wohnungen kann man sich in dieser Zeit das weitgereiste Harz wegdenken. Aus dem arabischen Raum, von angeritzten Weihrauch-Bäumen (Boswellia sacra) kommen große und kleine "Tränen", hellgelb bis braun - in den verschiedensten Qualitäten.

Doch Weihrauch war nicht immer erschwinglich, vor allem nicht für die  normale Bevölkerung.

 

Geräuchert wurde immer, vor allem mit Kräutern, Wurzeln, Blüten, Flechten etc. doch das geschah nicht des "Duftes" wegen. Es war notwendig, alle "heiligen Zeiten" die Luft durch Pflanzen wie zB. Beifuß zu reinigen, stofflich wie energetisch. In Krankenzimmern oder Stallungen wurden gerne die Zweige und Nadeln des Wacholders verwendet, dem man eine desinfizierende Wirkung nachsagt,  er ist auch Bestandteil des "Palmbuschens".

 

Harze allerdings nahm man vom Wald. Nadelbäume wie Fichte, Tanne, föhre, Zirbe und Lärche scheiden bei Verletzungen der Rinde odermanche auch nur so, - zB. am Stamm oder zwischen den Nadeln kleine Harztropfen aus. Das Harz sollte mindestens ein Jahr alt und schon fest sein, da es sonst beim Räuchern einen unangenehmen Geruch verbreitet.

 

Auf dem Bild oberhalb kann man auf/in einem Ameisenhaufen einige helle Kugerl beobachten. Die große Waldameise sammelt diese Harzbröckelchen und trägt sie in ihren Bau. Auch dort wird er zur Gesunderhaltung des Volkes und zur Desinfektion verwendet.

Genau diese Kugerl sammelte man ab, das war der Weihrauch der Bevölkerung, - der Waldweihrauch eben.

 


Christbaum - Verwertung : )

 

ein "Sprudler"

Hier schneidet man die Spitze des Baumes knapp über dem zweiten Astkranz ab, auch die Spitze nach dem ersten Kranz, schält und schabt die Rinde ab, kürzt die Ästchen des ersten Kranzes und schmirgelt alles mit einem feinen Schleif-Papier. So hat man für den nächsten Palatschinkenteig einen guten Sprudler!

 

 

oder ein Schneebesen?

 

1. Spitze unterhalb der letzten Abzweigung absägen,

2. mit einem feinen Messer die Rinde abschaben, bis nur noch das weiße Holz sichtbar ist,

3. kleine Ästchen gleich lang einkürzen, 20 Minuten in heißem Wasser ziehen lassen, macht das Holz biegsam,

4. mit Spagat am Hauptstamm festbinden.



Christbaumschmuck ohne Plastik

Natürlicher Christbaum-Schmuck aus den Samenständen der Wald-Engelwurz mit Goldflitter verziert, - dabei kann man den Flitter mit einem starken Zuckersirup "ankleben" , anstatt Lametta nimmt man die verblüten Ranken der Waldrebe.

Hagebutten oder Beeren vom Feuerdorn passen gut dazu, auch am Tisch mit Efeu eine wunderschöne natürliche Dekoration.